Der Welpe – Teil 2
Im Teil 2 der dreiteiligen Artikelserie zum Thema „Welpe“ geht es hier um das Thema „Welpenerziehung“. Vor allem in den ersten Lebensphasen der Welpen gilt es einiges bei der Erziehung zu beachten.
Will man einen Welpen zu einem gesunden, ausgeglichenen Tier aufziehen, unterscheidet sich dieser Prozess ganz erheblich davon, wie man einen Säugling zu einem glücklichen, selbstbewussten Erwachsenen erzieht. Ein Welpe ist nicht das Hunde-Äquivalent zu einem Säugling, so sehr wir uns das vielleicht auch wünschen – und erst recht nicht mehr dann, wenn wir die Rolle als seine Bezugsperson übernehmen. Babys sind monatelang hilflos, aber Welpen kommen als kleine Überlebenskünstler zur Welt und offenbaren ihre Tiernatur fast unmittelbar nach der Geburt.
Ein drei Tage alter Welpe wird bereits nach Dominanz über seine Geschwister streben, indem der sie von den Zitzen der Mutter verdrängt. Im Alter von 2 bis 3 Wochen kann er selbstständig laufen und wird weiter daran arbeiten, seinen Platz in „seinem“ Rudel zu festigen. Zu dem Zeitpunkt, an dem ein seriöser Züchter meint, der ungefähr 2 Monate alte Hund könne von seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern getrennt werden, ist er einem gleichaltrigen Menschenbaby in seiner Entwicklung bereits um Jahre voraus. Wenn wir uns einen 2 Monate alten Welpen anschaffen, ist er alles andere als hilflos, obwohl wir das oft glauben und ihn entsprechend behandeln. Infolgedessen lassen es viele Hundebesitzer ungewollt an Achtung oder Respekt gegenüber seinem wahren Wesen, seiner „Hundenatur“, fehlen.
Indem wir unsere heranwachsenden Hunde wie hilflose Säuglinge verhätscheln – sie wie Handtaschen herumtragen, all ihren Launen nachgeben, ihnen Freiheiten geben, die ein Kind niemals bekäme, untergraben wir von Anfang an ihre Entwicklung. Wir können damit ungewollt Angst, Furchtsamkeit, Aggression oder Dominanz fördern. Wir können unsere Hunde zu einem Leben voller Instabilität und Stress verdammen. Indem wir die eigene psychologische Erfüllung über die tatsächlichen Entwicklungsbedürfnisse des heranwachsenden Hundes stellen, erzeugen wir möglicherweise unbewusst weitere Verhaltensprobleme.
- Lesen Sie im Teil 3 der Artikelserie „Der Welpe“: Vom Welpen zum „Traumhund“.
- Sie haben Teil 1 verpasst? Kein Problem, einfach hier entlang.
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