Tipp des Monats – März 2013: Spazieren gehen mit dem Hund
Da wir alle in der Hoffnung sind das bald der Frühling überall in Deutschland einkehrt und Hundehalter mit ihren Hunden das Wetter bei einem gemeinsamen Spaziergang genießen können haben wir uns im „Tipp des Monats“ März 2013 mit dem Thema „Spazieren gehen mit dem Hund“ beschäftigt.
Wenn ich Hunde und Halter im Wochenendtraining habe, kommt es von Zeit zu Zeit vor, dass sie zu mir sagen: Wir absolvieren ein Wochenendtraining bei Ihnen und Sie raten uns, mehr mit dem Hund spazieren zu gehen? Ja! Manchmal ist es so einfach. Vor allem geht es darum, richtig mit dem Hund spazieren zu gehen. Es gibt eine richtige Form und unzählige Möglichkeiten, es falsch zu machen. Meiner Meinung nach gehen mindestens 70 bis 80 Prozent der Hundehalter falsch mit Ihrem Hund spazieren.
Sie glauben ich übertreibe? Gehen Sie einfach mal in den nächsten Park und beobachten Sie dort die Hundebesitzer. Zählen Sie, wie oft der Hund an der langen Leine, oder an einer Flexileine vorneweg läuft. Achten Sie darauf, wie viele Halter hinterher gezerrt werden. Zählen Sie nun noch die Spaziergänger, die geduldig warten, während der Hund den Boden, die Bäume und alles in ihrem Umfeld beschnüffelt – und darüber die Anwesenheit von Herrchen oder Frauchen völlig vergisst. Keiner dieser Halter hat die Kunst des Spazierengehens wirklich gemeistert. Wie oft haben Sie gesehen, dass der Hund gehorsam neben oder hinter seinem Herrchen herlief? Nicht oft?
Besonders deutlich wird der Unterschied im folgenden Beispiel: Gehen Sie einfach mal dorthin, wo sich beispielsweise Obdachlose mit Hunden aufhalten. Sehen Sie die Unterschiede in der Körpersprache sowohl der Menschen als auch der Hunde? Ironischerweise sieht es ganz danach aus, als beherrschten diese Hundehalter die Kunst des Spazierengehens perfekt. Sie werden nicht von Ihren Hunden durch die Gegend gezerrt. Die Hunde bestimmen nicht, wohin gegangen wird und was gemacht wird. Warum? Weil die Hunde ihre Halter als Rudelführer anerkennen. Diese Menschen verwöhnen ihre Hunde nicht mit Leckerlis oder streicheln sie den lieben langen Tag. Trotzdem spüren die Hunde, dass ihr Herrchen oder Frauchen froh ist, sie um sich zu haben. Ihre Besitzer geben ihnen Führung – sie sind jemand, dem sie folgen können und der sie schließlich an einen Ort führt, an dem es Nahrung, Wasser und einen Platz zum Schlafen gibt. Sie leben aus Sicht des Hundes ein einfaches, doch geordnetes Leben. So sollte ein guter Spaziergang sein: einfach, aber strukturiert.
Die Probleme beginnen fast immer schon beim Verlassen des Hauses. Auch hier kann man vieles richtig oder aber sehr viel falsch machen. Überlassen Sie Ihrem Hund niemals die Kontrolle über diesen Schritt. Übernehmen Sie noch vor dem eigentlichen Spaziergang die Führung. Leinen Sie Ihren Hund erst an, wenn er sich ruhig und unterordnungsbereit zeigt. Sobald er ruhig ist, legen Sie ihm die Leine an und gehen zur Tür. Lassen Sie nicht zu, dass er wieder ganz aus dem Häuschen ist, während Sie im Flur stehen. Stellen Sie sicher, dass er ruhig und unterordnungsbereit ist, selbst wenn Sie noch einmal warten müssen. Notfalls gehen Sie wieder in das Zimmer zurück und wiederholen den Vorgang. Öffnen Sie nun die Tür und gehen Sie zuerst hinaus. Das ist in diesem Fall wichtig.
Tipps zum spazieren gehen mit dem Hund
Beim Spaziergang achten Sie darauf, dass Ihr Hund neben oder hinter Ihnen geht. Zumindest aber an lockerer Leine! Sie haben sich vermutlich schon daran gewöhnt, dass Ihr Hund alles beschnuppern muss – jeden Busch, jede Pflanze und jeden Grasbüschel. Das ist für ihn normal. Doch wenn Sie gemeinsam unterwegs sind, sollte er nur dann stehenbleiben, wenn Sie es zulassen.
Der Spaziergang ist erstens dazu da, eine Bindung zwischen Ihnen und dem Hund herzustellen und Ihren Führungsanspruch zu verdeutlichen, zweitens dient er der Bewegung, und drittens gibt er Ihrem Hund die Gelegenheit, seine Umgebung zu erforschen. Sie sollten die Leine mit festem Griff, aber entspanntem Arm halten wie eine Aktentasche. Am wichtigsten ist, dass Sie sich daran erinnern, wirklich Ruhe auszustrahlen – was für die Berufstätigen Menschen nicht immer einfach ist ….
Wenn Sie einen Rhythmus gefunden haben und einige Minuten ohne Unterbrechung gelaufen sind, dürfen Sie Ihren Hund auch vorlaufen lassen – aber nur ein kleines Stück. Lassen Sie die Leine locker und erlauben sie ihm, das Bein zu heben, das Gras zu beschnuppern, was er eben möchte. Ihr Hund tut es, wenn Sie es ihm sagen. Das ist der Schlüssel. Sobald Sie Ihrem Hund die Erlaubnis dazu geben, braucht er meist weniger Zeit dazu, als wenn es ihm von Anfang an gestattet gewesen wäre.
In diesem Zusammenhang noch eine Anmerkung zum Thema der Flexileinen: Viele Halter schätzen diese Art der Leine offenbar deshalb so sehr, weil sie glauben, ihr Hund bräuchte beim Spazierengehen „Freiheit“. Insbesondere trifft dieses verstärkt auf die Besitzer von Kleinhunden zu. Natürlich wird im Rahmen des Auslaufs später auch Zeit für etwas mehr Freiheit bleiben. Aber es muss eine solche sein, die SIE kontrollieren!
Offen gesagt: Ich bin kein Freund von diesen Flexileinen. Mit diesen Leinen können Sie Ihrem Hund keine Führungs-Sicherheit geben, noch wird es Ihnen möglich sein, den Hund zu kontrollieren. Je größer der Hund ist, um so schwieriger wird es. Die Erziehung und der gemeinsame Spaß bleiben auf der Strecke. Es gibt übrigens noch andere sinnvolle Produkte zum richtigen Spaziergang mit dem Hund wie eine Stirnlampe oder ähnliches. Eine erste gute Auswahl finden Sie hier.
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