Tipp des Monats – Februar 2013: Die Pubertät bei Hunden
Häufig erhalten wir Anrufe oder werden direkt angesprochen mit der Frage: „Kann es sein das mein Hund grad in die Pubertät gekommen ist?“ Aus diesem Anlass geben Ihnen die Trainer der Tophundeschule im Tipp des Monats Februar 2013 ichtige Informationen zum Thema: „Die Pubertät bei Hunden“.
Als ich zum ersten Mal sah, wie unser Filou (unser Groenendaeler Rüde) im Alter von rund 6 Monaten beim Urinieren sein Beinchen ganz vorsichtig hob und erste Anzeichen von Markierungsverhalten zeigte, empfand ich das vergleichbar mit dem Augenblick, als unser Sohn im Alter von rund 10 Jahren sagte, es wäre allmählich Zeit, sich eine Freundin zuzulegen. Ich spürte einen Stich, den Eltern auf der ganzen Welt kennen: die wehmütige Erkenntnis, dass die Kinder viel zu schnell erwachsen werden.
Der Zeitpunkt, wann nun ein Hund in die Pubertät kommt, lässt sich nicht genau vorherbestimmen. Es gibt – genau wie bei uns Menschen – Hunde, die sind frühreif und eben andere, das sind kleine Spätentwickler. Im Allgemeinen kann aber festgehalten werden, dass sich kleine Hunde schneller entwickeln als größere Rassen. Auch Rüden und Hündinnen reifen noch unterschiedlich schnell heran (wie bei unseren Kindern auch).
Aufgrund meiner langen Erfahrung bin ich der Ansicht, dass sich die Tiere im Alter zwischen 6 und 8 Monaten in einer „Übergangsphase“ befinden. In diesem Alter verwandeln sich unsere Kleinen in einen richtigen Teufel, die alles bespringen, was sich bewegt. Doch da sich die Hunde sonst noch wie „Welpen“ benehmen, empfinden die Artgenossen in der Umgebung dies nicht als Bedrohung. Wäre unser Filou unser Sohn, dann wäre das in etwa so, als würde er eine gewisse Neugier auf Erotik-Magazine entwickeln, natürlich noch ohne genau zu wissen, was er damit anfangen soll.
Meiner Ansicht nach beginnt die eigentliche Pubertät im Durchschnitt mit 8 Monaten. Diese Phase mit ihrem zuweilen tollkühnen und unberechenbaren Benehmen kann sich bis zu einem Alter von 2 bis 3 Jahren hinziehen. In diesem Lebensabschnitt befindet sich das Gehirn des Hundes noch in der Entwicklung (bis zur Großbaustelle – wie bei unseren Kindern auch), während der Körper bereits seine endgültige Größe erreicht hat. Zwischen dem 6. und dem 8. Monat wird Ihr Welpe noch aussehen und sich verhalten wie ein netter, großer, kuscheliger Welpe. Aber eines Tages werden Sie aufwachen und mit einem Mal keinen Welpen mehr sehen. Ihr Hund wird nicht mehr spielen wie ein Welpe, er wird nicht mehr knurren wie ein Welpe und er wird auch nicht mehr bellen wie ein Welpe.
Als Welpe war Ihr Hund auf ständige Vorgaben von Ihnen angewiesen und nur von dem ihm angeborenen Wunsch getrieben, Ihnen zu folgen und sich in das Familiengeschehen einzufügen. Ein Junghund hat seinen eigenen Kopf. Er fängt an, alle Grenzen zu testen, die Sie ihm in den letzten Monaten mühsam aufgezeigt haben. Wenn Sie nun davon abgehen, und Ihr Hund den Eindruck gewinnt, die Regeln würden nur manchmal gelten, besteht die Gefahr, dass sich negative Verhaltensweisen einschleichen, die Ihnen möglicherweise das ganze restliche Leben Ihres Hundes Probleme bereiten werden. Wenn Sie dagegen zu den Grundlagen zurückkehren und sich an den bereits geltenden Richtlinien orientieren, haben Sie die große Chance, die Verbindung zu Ihrem Hund weiter zu vertiefen und eine reife, bedeutsame Beziehung aufzubauen.
Es betrübt mich immer wieder, dass viel zu viele Hundehalter ausgerechnet dann aufgeben und das Handtuch werfen, wenn der einst wohlerzogene oder zumindest einigermaßen bezähmbare Welpe seine normale Körpergröße erreicht hat und anfängt, seine Grenzen auszuloten. Die Halter haben sich in Sicherheit gewiegt und meinen plötzlich, all den neuen Herausforderungen nicht gewachsen zu sein. Viele werden dann in den Hinterhof oder in den Garten verbannt – im Tierheim abgegeben oder verkauft.
Die Verhaltensprobleme in den ersten Monaten werden oftmals als Welpenverhalten wegdiskutiert. Dann aber wird der Hund größer und stärker, reift geistig und sexuell heran und entwickelt einer aktive oder gar hyperaktive Persönlichkeit. Damit sind dann alle Vorraussetzungen gegeben, dass er zu einem „rebellischen“ Teenager wird.
Man sollte nie von der Grundlage der Regeln und Grenzen abweichen – ganz gleich, wie groß oder trotzig der Junghund wird.
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