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Tipp des Monats – Juli 2012: Neurose bei Hunden – Können Hunde Angstzustände haben?

Können Hunde eine Neurose haben? Wie erkennen Sie ob Ihr Hund an Angstzuständen leidet? Wie entsteht sie und vor allem: Wie vermeiden Sie die Neurose? Die Topundeschule gibt im Tipp des Monats Juli Antworten auf diese Fragen.

Ein Überschuss an Energie, meistens hervorgerufen durch mangelnden Auslauf oder Beschäftigung, kann dazu führen, dass sich der Hund auf einen Gegenstand fixiert oder zwanghaft damit beschäftigt. Das kann alles sein – vom Tennisball bis zur Katze – doch das ist nicht normal und auch nicht gesund. Viele Hundebesitzer meinen, sie bräuchten nur die Terrassentür zu öffnen und schon bekäme ihr Hund ausreichend Bewegung, wenn er beispielsweise ein Eichhörnchen oder einen Vogel durch den Garten jagt ? die er in 99,9 Prozent der Fälle nicht erwischen wird. Also starrt er womöglich die ganze Zeit den kleinen Nager im Baum an und fixiert sich auf das Tier, das sich nicht im mindesten um ihn schert.

So erkennen Sie die Neurose

Verrückt wird nur dabei der Hund. Er richtet seine ganze Energie auf die unerreichbare Beute. Weil er weder beißt noch knurrt oder bellt, findet der Besitzer das in Ordnung – wenn er die Aktion denn überhaupt bemerkt.

Der Blick des Hundes wird starr, seine Pupillen sind geweitet und manchmal geifert er sogar. Seine ganze Körperhaltung verrät Anspannung. In diesem Zustand wird er auf die Befehle des Besitzers nicht reagieren. Nicht einmal das Zucken seiner Ohren verrät, dass er die Stimme seines Herrchens überhaupt  erkannt hat.

Neurose kann zur ernsten Angelegenheit werden

Eine Fixierung kann eine sehr ernste Angelegenheit werden – dann – wenn der Hund das erste mal zubeißt, sobald man ihn aus dieser Situation herausholen möchte. Falls sich ein Hund zwanghaft mit Spielzeug beschäftigt oder unablässig einer bestimmten Aktivität nachgeht, haben wir es mit einer anderen Form der Fixierung zu tun. Kennen Sie einen Hund, der beim Anblick eines Tennisballs völlig ausrastet und Sie anbettelt, diesen immer wieder zu werfen? Viele Halter meinen, regelmäßige Spaziergänge durch Ballspiele zuhause ersetzen zu können. Das funktioniert nicht. Ja, der Hund bekommt Bewegung, aber diese hat nichts mit der ursprünglichen Form der Bewegung und den regelmäßigen und ausreichenden „Gassirunden“ zu tun. Man kann es wunderschön mit Kindern vergleichen, wenn man mit denen in einen Vergnügungspark fährt, statt sie zum Beispiel zum Klavierunterricht zu bringen. Im Vergnügungspark geraten die Kinder völlig aus dem Häuschen. Das ist Aufregung. Der Klavierunterricht hingegen bedeutet eine psychologische Herausforderung. Wenn man nun den Spaziergang ausfallen lässt oder sehr stark verkürzt und lediglich mit seinem Hund spielt, bleibt diesem nur das Spiel, um sich auszutoben. Er spielt im Zweifelsfall bis zum Umfallen, aber diesen Punkt erreicht der Hund eigentlich erst lange nachdem sein Besitzer das Ballwerfen aufgegeben hat. Der Hund läuft auf Hochtouren, gerät in einen Zustand, den er auf natürliche Weise niemals erreichen würde.

Fixierungen nicht vernidedlichen oder lustig finden

Problematisch ist, dass der Hundebesitzer Fixierungen oft niedlich oder lustig findet. Oder gar als Liebe zum Spielobjekt bezeichnet: Mein Hund liebt den Ball, die Frisbeescheibe! Er spielt einfach so gerne damit. Fixierungen ähneln menschlichen Suchtverhalten und können gefährlich werden – sie sind nicht gesund! Denken Sie an einen Spielsüchtigen, der die ganze Nacht Münzen in einen Schlitz steckt und stundenlang am Spielautomaten die Tasten drückt. Das ist Fixierung. Ebenso Rauchen oder Trinken. Wenn Sie den Konsum nicht kontrollieren können und es so gut wie keine Grenzen gibt, sind Sie fixiert. Sie haben keine Gewalt mehr über Ihr Verhalten. In unserem Beispiel kontrolliert der Ball den Hund. Manche Hunde sind sogar so auf den Gegenstand fixiert, dass sie irgendwann  zubeißen, sobald ein Artgenosse oder Mensch ihnen dieses Teil wegnehmen will. Hunde mit Fixierungen strapazieren unsere Geduld. Die meisten Menschen versuchen zuerst, ihrem Hund gut zuzureden, das entsprechende Spielzeug wieder herzugeben, das oftmals sogar in ganzen Sätzen. Das eskaliert dann bis zu lauten, aufgeregten Befehlen. Dadurch sendet man dem Hund die falschen Signale: Der Hund wird nervös und unruhig. Zu diesem Zeitpunkt ist der Mensch bereits frustriert und wütend auf den Hund und wird unbeherrscht. Der Halter beschließt nun, den Hund einfach zu packen und ihm den Gegenstand wegzunehmen. Inzwischen strahlt der Mensch so viel negative Energie aus, die Körperhaltung des Menschen nimmt aus Hundesicht bedrohliche Formen an, sodass der Hund immer unsicherer wird und im Zweifel jetzt zubeißen würde oder aber entsprechend Angst vor seinem „Rudelchef“ aufbaut! Das Chaos ist da.

Vermeiden Sie einseitige Beschäftigungen

Vermeiden Sie am besten einseitige Beschäftigung und sorgen Sie für ein ausgewogenes Miteinander aus Spiel, Spaß, Erziehung und Auslauf. Der Hund wird es Ihnen danken!

Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß!

Posted in: Tipp des Monats

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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