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Die Bedeutung der Hund-Mensch-Beziehung

Profi-Hundetrainer Detlev Schönfelder schreibt zur Hund-Mensch-Beziehung. Dabei erklärt er worauf es bei einer „gesunden“ Hund-Mensch-Beziehung ankommt, wie Herrchen und Frauchen selbst dafür sorgen können, dass eine starke Bindung entsteht und was gemacht werden muss, wenn sich die Beziehung zwischen Hund und Mensch nicht optimal entwickelt.

Hund an Leine

Vertrauen ist die Basis für eine gesunde Hund-Mensch-Beziehung (Bild © freeimages.com)

Für Hunde ist es so etwas wie eine Lotterie, wenn sie in ein neues Zuhause kommen. Als die großen Opportunisten, die sie sind, müssen sie einen Menschen finden, der ihnen dabei hilft, an gute Gelegenheiten zu kommen – oder anders gesagt: Sie müssen dazu angeleitet werden, Verhalten zu lernen, mit denen sie an Ressourcen gelangen.

Diejenigen Hunde, die als Paradebeispiel für den Standard der Rasse gelten, werden von Menschen ausgewählt, die gut darin sind, sie auf Ausstellungen zu zeigen und ihnen die Chance der Fortpflanzung geben. Der Rest der Hundepopulation braucht fast immer einen Alltags-Coach, der gut darin ist, aus dem Haushund als Begleiter das Beste herauszuholen.

Als Fundament dafür wird häufig Vertrauen genannt. Die Kunden der Tophundeschule werden sich sicherlich daran erinnern, dass die vernünftige Grunderziehung aus Hierarchie, Vertrauen und Bindung besteht. Das Wort Vertrauen taucht auch häufig in Büchern über Tiere und Tiertraining auf. Aber was bedeutet Vertrauen eigentlich für unseren Hund? Wie definiert es die Qualität seiner Beziehung zu den übrigen Rudelmitgliedern?

Ihr Hund vertraut darauf, dass sie seine Brust kratzen, wenn Sie die Hand nach ihm ausstrecken; er vertraut darauf, dass Futter in seinem Napf ist, wenn Sie ihn auf den Boden stellen und er vertraut darauf, das Sie den Ball werfen, den sie in der Hand haben. Gleichzeitig vertraut er darauf, dass Sie ihn nicht schlagen, ihm keinen leeren Napf hinstellen und ihn nicht mit einer leeren Wurfbewegung foppen. Warum? Weil Sie normalerweise kratzen, seinen Napf füllen und den Ball werfen. Vertrauen beruht allein auf Beständigkeit.

Im Training treffen Sie eine Vereinbarung mit Ihrem Hund. Wenn Sie aber Ihr menschliches Regelwerk nicht nur dann anwenden, wenn Sie Ihren Hund trainieren, sondern immer dann, wenn Sie mit ihm zusammen sind, maximieren Sie diese Beständigkeit, was zu Vertrauen und damit wiederum einer Bindung führt. Deshalb kann Bindung beeinflussen, was wie Regelgehorsam aussieht. An ihre Besitzer gebundene Hunde warten oft auf deren Erlaubnis, bevor sie eine Aktivität beginnen, während die weniger an ihre Besitzer gebundenen Hunde dies nicht tun.

Wenn Sie zum Beispiel einen typischen Haushund mit einem Wachhund vergleichen, werden Sie feststellen, dass der getrennt von seinem Besitzer lebende Wachhund im Vergleich zu dem Haushund geradezu autonom ist. Der Wachhund hat kein Auge für die Signale und Kommandos seines Besitzers, weil er nicht genug Zeit mit ihm verbracht hat, um die Relevanz dieses Menschen als Quelle für gute Gelegenheiten und damit als nützlichen Coach kennenzulernen. Allen Kritikern sei hier gesagt, es geht um das Thema Bindung und Vertrauen – nicht um Hierarchie.

Lobende Worte von einem Menschen, zu dem der Hund keine Bindung hat, sind für ihn irrelevant. Die meisten Tierärzte können ein Lied davon singen und lernen aus Erfahrung, dass es völlig nutzlos ist, einen Hund während der Untersuchung mit „Guuuter Junge“ zu loben, dass sie besser beraten sind, wenn sie ihrem Patienten stattdessen ein Leckerli geben. Das „Guuuter Junge“ muss zuerst als sekundärer Verstärker vom Hund erlernt werden, um geschätzt zu werden und der Mensch, der das Lob sagt, muss eine Bindung zu dem Hund haben, der das Lob empfängt.

Das Lob fremder Menschen kann also wertlos sein, aber auch bekannte Menschen können für den Hund genauso wenig vertrauenswürdig sein. Besitzer, die ihren Hund häufig hänseln und foppen, sind fälschlicherweise oft der Meinung, dass er diesen „Spaß“ immer verstünde. Natürlich sind solche derart fehlinformierten Besitzer in höchstem Maße unbeständig und inkonsequent darin, die guten Vereinbarungen zu honorieren, die sie mit ihrem Hund getroffen haben.

Wenn sie ihre Hunde immer hänseln würden, würden die Hunde ihnen aus dem Weg gehen oder sie sogar beißen. Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken, warum manche Besitzer so inkonsequent sind und das vielleicht sogar oft unbewusst. Manche möchten vor ihren Partnern oder Freunden ein wenig angeben. Andere sind schlichtweg gemein.

Wieder andere trauen ihrem Hund zu viel Denkvermögen zu und glauben, dass er ja immer wüsste, dass sie nur einen Spaß machen. In der Hundesprache besteht aber die einzige Möglichkeit, einen gleich folgenden Spaß anzukündigen oder ihre Ankündigung zu verstehen in einer Spielaufforderung. Dieses faszinierende Signal teilt dem Hund mit, dass die gleich folgenden Verhaltensweisen spielerisch gemeint oder zumindest nicht ernst zu nehmen sind.

Seine entscheidende Bedeutung besteht darin, zu vermeiden, dass stürmische Spieleröffnungen missverstanden werden und in Kämpfe ausarten. Hundebesitzer sollten deshalb konsequent darauf achten, immer ihr eigenes „Spielsignal“ als Warnung zu geben, bevor sie Nachlaufspiele beginnen, den Hund anstarren und verfolgen oder auch nur herzhafter mit ihm spielen!

About the Author:

Detlev Schönfelder ist leidenschaftlicher Hundetrainer und Geschäftsführer der mobilen Hundeschule "Tophundeschule". Außerdem bloggt er zum Thema Hundeerziehung und Hundehaltung, schreibt Fachartikel für Magazine und ist Gast in verschiedenen TV-Sendungen zum Thema "Hundeerziehung". Für Ihre Fragen steht Ihnen Herr Schönfelder jederzeit mit Rat und Tat gerne zur Verfügung: (Tel: 040 - 64 68 98 12 | Mobil: 0172 - 27 16 69 7 | Mail: info(at)tophundeschule.de).

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