Tipp des Monats – März 2009: Mit dem Hund Fahrrad fahren
Die Trainer der Top Hundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats März einige grundlegende Informationen zum Thema „Mit dem Hund Fahrrad fahren“.
Fahrradfahren als umweltfreundliche und stressfreie Fortbewegung ist für viele Menschen Vergnügen und gesunder Sport zugleich. Doch nicht immer haben die Vierbeiner dieselbe Freude dabei. Zu hohes Tempo, Hitze oder zu lange Distanzen können den Spaß an der Bewegung für den Hund ziemlich einschränken. Ein Radfahrer bringt es ohne Weiteres auf 20 km/h, Spitzensportler bewegen sich gar mit Geschwindigkeiten von 100 km/h und mehr vorwärts. Da kann ein Hund schon ins Schwitzen geraten, wenn er mithalten soll. Wie bei allen anderen Sportarten gilt auch hier: Überfordern Sie Ihren Hund nicht! Bedenken Sie bitte auch, dass ein Hund unter einem Jahr auf gar keinen Fall am Fahrrad mitlaufen soll. Seine Knochen sind noch viel zu weich – Folge kann später Arthrose sein.
Erst einmal Trockenübungen
Beim ersten Training: Fahrrad schieben! Bei Ihrem ersten Fahrrad-Training mit Hund sollten Sie darauf verzichten, sich in den Sattel zu schwingen. Ihre Ausgangsposition: rechts von Ihnen das Fahrrad, rechts vom Fahrrad Ihr Hund, der sich schon ein wenig ausgetobt und natürlich gelöst hat und nun brav an einer Ein-Meter-Leine sitzt und darauf wartet, was es Spannendes gibt. Auf Ihr Kommando setzen sich alle drei ? Sie, das Rad und der Hund ? in Bewegung. Schieben Sie das Fahrrad, bauen Sie Richtungswechsel und Kurven ein, variieren Sie das Tempo ein wenig. Die Aufgabe Ihres Hundes ist es, immer auf derselben Höhe zu bleiben, nämlich auf Höhe des Sattels. Wenn Sie anhalten, sollte Ihr Hund sich hinsetzen und brav abwarten. Erst wenn diese Übung sitzt, sollten Sie in die Pedale treten.
Erst fit werden – dann auf die Straße!
Für die ersten Versuche mit dem fahrenden Rad wählen Sie am besten einen ruhigen Spazierweg oder einen Feldweg ohne Verkehr und viele Menschen. Wiederholen Sie die erste Übung, nur dass Sie nun im Sattel sitzen. Trainieren Sie auch Ausweichmanöver, damit Ihr Hund lernt, dass Sie bei entgegenkommenden Passanten einen Bogen fahren werden und er zu Ihnen aufschließen soll. Es kann praktisch sein, den Hund auf die Fahrradklingel zu konditionieren: Ertönt die, soll er nah am Fahrrad laufen, ganz gleich, ob er vorher angeleint war oder frei laufen durfte. Erst wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund willig auch unter Ablenkung am Fahrrad läuft, sind Sie beide reif für die Straße.
Hund am Mofa ist tabu!
Die Straßenverkehrsordnung hat übrigens gegen den Hund am Fahrrad nichts einzuwenden, solange er nicht zum Verkehrshindernis wird und sein Mitführen als tierschutzgerecht zu bezeichnen ist. Leider sieht man viel zu häufig völlig überforderte Hunde, die mühsam neben ihrem munter radelnden Herrchen oder Frauchen herhecheln oder gar Hunde, die auf der dem Verkehr zugewandten Seite des Rads laufen und Autofahrer zu nervösen Ausweichmanövern zwingen ? das ist weder verkehrs- noch tierschutzgerecht. Es ist übrigens verboten, einen Hund neben einem motorisierten Fahrzeug laufen zu lassen. Der Hund am Mofa oder Motorrad ? oder sogar hinter dem eigenen Auto herlaufen lassen – ist also tabu!
Bei Hitze oder Schwüle besser kein Fahrrad-Laufen mit Hund
Wenn Sie sich nach Ihrem Fahrradtraining zu einem echten Radler-Hund gratulieren können, steht dem gemeinsamen Ausflug eigentlich nichts mehr im Weg. Damit für Ihren Vierbeiner aus der Radtour keine Tortour wird, gilt es, einige Dinge zu beachten. Am Rad laufen ist für den Hund anstrengend und belastet den Kreislauf. Deshalb sollten Sie bei sehr hohen Temperaturen oder starker Schwüle besser darauf verzichten.
Hundepfoten schonen – geeigneten Untergrund wählen
Auch weite Strecken nur über Teer oder Asphalt tun dem Bewegungsapparat und den Pfoten des Hundes nicht gut. Sie können ihn an das Tragen von Hundeschuhen gewöhnen: So werden seine Pfoten nicht über die Maßen beansprucht und auch vor Rollsplitt oder Glassplittern auf dem Boden geschützt. Trotzdem ist es angenehmer, wenn Sie vermehrt über weichen Untergrund und auf wenig befahrenen Straßen radeln ? planen Sie die Tour also am besten schon im Voraus und suchen sich die schönsten Wege und Rastplätze heraus. Spezielle Wander- oder Radwanderkarten können sehr hilfreich sein.
Dichter Straßenverkehr: Risiken für Hund und Halter
Auch dichten Straßenverkehr sollten Sie möglichst meiden. Er ist für Radfahrer und Hund gleichermaßen anstrengend und birgt die größten Unfallrisiken. Die Abgase wirken sich auf Ihren Hund nicht gerade wie eine Frischluftkur aus. Im Extremfall kann sich der Hund, der nun mal die Luft aus tieferen Regionen atmet als wir, sogar eine Abgasvergiftung einfangen. Legen Sie viele kleine Pausen ein, damit Ihr Hund auch einmal ausgiebig schnüffeln und sich lösen kann. Nur laufen befriedigt die wenigsten Hunde. Wasser für unterwegs sollte natürlich immer mit dabei sein. Für den Notfall packen Sie am besten auch direkt ein Erste-Hilfe-Set mit ein. So sind Sie für alle Eventualitäten gerüstet und können Ihren Radausflug mit Hund in vollen Zügen genießen.
Zehn Tipps für den Freizeitspaß auf zwei Rädern und vier Beinen nebenan:
- Viele Pausen einlegen, Hund beobachten.
- Keine zu jungen, kranken oder alten Hunde am Rad laufen lassen.
- Laufleistung (Strecke und Tempo) langsam steigern.
- Nie bei Hitze fahren. Der Hund hat keine Fahrtwindkühlung und in Bodennähe ist es außerdem wärmer als auf dem Sattel.
- Wasser oder ein erfrischendes Bad im Bach anbieten.
- Nicht zu lange auf Asphalt bleiben.
- Abgasreiche Strecken schnell verlassen.
- Stark befahrene Radwege meiden.
- Nicht die Leine ums Lenkrad wickeln.
- Nie vor der Radtour füttern.
Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß!
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